Wir sind eine demokratische Struktur, Mitglieder und somit stimmberechtigt sind ParkourläuferInnen, Vereine und Unternehmen, die sich der Sportart Parkour widmen und ein Interesse daran haben, den Parkoursport nach außen zu vertreten und nach innen zu gestalten.

Vertretung nach außen

Gegenüber der Politik, anderen Sport Fachverbänden oder Veranstaltern - tritt der Parkourverband als Vertreter der Mitglieder auf und hat die Aufgabe, den Parkoursport in allen Belangen zu fördern.

Das sind im speziellen:

Parkour-Infrastruktur

Der Dachverband bündelt Expertise um bei der Stadtplanung das Aufbauen von Parkour tauglichen Strukturen zu fördern, den Bau von Parkourparks weiter voran zu bringen, die Hallensituation zu verbessern und die Akzeptanz von ParkoursportlerInnen in der Öffentlichkeit weiter zu steigern.

Fördermitteln

Der Verband kann und soll bei den verschiedenen Fördertöpfen einen Einblick gewinnen und diese Gelder dem Parkoursport zu gute kommen lassen

Vermitteln und Ansprechen

Als Ansprechpartner für den Parkoursport in Deutschland kann der Dachverband Kooperationen eingehen und auf Konflikte innerhalb der internationalen Szene reagieren, welche einzelne Vereine nur schwer auf ihre Schultern nehmen können. Das kann zum Beispiel sein eine Position zum Thema Olympiade zu entwickeln - Positionen, die aktuell vor allem von einzelnen Gruppen und Sportlern getragen werden.
Für Anfragen zum Thema Workshop und Shows kann der Verband die Anfragen an die Communities vor Ort und die Szene im Allgemeinen weiterleiten und bei Bedarf bei Fragen der Versicherung oder der Ausgestaltung beratend zur Seite stehen.

Anlaufstelle

Der Verband kann eine Anlaufstelle sein für Leute, die mit Parkour beginnen wollen aber noch keine Kontakte zu Gruppen herstellen konnten.

Förderung des Parkoursports

Innerhalb der Szene ist der Verband ganz dem Ziel verpflichtet, das Selbstverständnis und die Struktur der Sportart in der Hand der Szene zu halten, die Stimme der Sporttreibenden zu stärken, Gruppen und Interessensvertretungen zusammenzubringen, Konflikte zu lösen und eine Plattform zu bieten um Ideen, Entwicklungen und Jams, die unsere Sportart schon immer prägen, weiter zu verbreiten. In Bundesländern, in denen Sportvereine einem Fachverband zugeordnet werden müssen - z.B. Thüringen, kann der Parkourverband sich langfristig in der Rolle eines Sportfachverbandes in den Strukturen des organisierten Sports wiederfinden, um diese Voraussetzungen zu erfüllen.

Hier ist es wichtig zu erwähnen, dass der Verband eine rein vermittelnde und verwaltende Struktur darstellt, der Verband selbst soll keine Trainer einstellen oder als Parkour treibender Akteur auftreten. Anfragen für Workshops, Kindergeburtstage oder Shows werden immer an die Akteure vor Ort weitergeleitet und zwischen den Gruppen vermittelt. Vom Verband beschäftigte Menschen werden also vorwiegend die Vernetzung der Szene vorantreiben oder organisatorische Aufgaben übernehmen.

Eine Stimme haben

Als demokratische Instanz, die den Parkoursport nach außen vertritt, ist es wichtig allen Akteuren der Szene eine Stimme zu geben. Aktuell wird “die Meinung der Parkourszene” - sofern es eine einheitliche Meinung gibt - von Gruppen getragen die aufgrund ihrer Popularität in den sozialen Medien, ihrer Vernetzung auf Jams oder ihrer finanziellen Situation als ParkourtrainerInnen in der Öffentlichkeit sehr präsent sind. Auch wenn diese Meinung vielleicht dem allgemeinen Interesse aller Parkoursportler dient, so gibt es momentan nur wenig Möglichkeit eine Gegenmeinung zu äußern, sollten sich aktuelle Entscheidungsträger kollektiv einer neuen Richtung hingezogen fühlen. Der Verband sollte als Sprachrohr der deutschen Parkourszene im Ganzen dienen und keine Gruppen aufgrund von Größe oder Popularität bevorzugen. Für viele Traceure ist der Begriff Parkour stark mit ihrer Identität verwurzelt. Der Verband soll dafür sorgen, dass der Begriff des Parkours nicht von Akteuren außerhalb der Szene geklaut und vermarktet wird - dass wir uns selbst vertreten.

Vernetzung der Szene

Der Verband fördert die Vernetzung der Szene auf vielfältige Weise. Beispiele dafür können ein aktuelle Kalender für Veranstaltungen sein, das organisieren von Jams, eine deutschlandweite Spotmap, eine Plattform zum Austausch von Ideen, Jobangeboten oder Expertise, das Ausarbeiten von TrainerInnen Lizenzen, Raum für Debatten um die Zukunft unseres Sports (wie z.B. die Gründung eines Verbandes)

Förderung von Gruppen

Als Dachverband vernetzen wir Gruppen, die anderen Gruppen helfen. Sei es bei der Gründung von Vereinen, bei der Starthilfe in Form von Expertise und finanzieller Förderung gegeben werden kann oder bei der Organisation von Man- und Womanpower bei Workshops, Shows, Messen, Sportgeräten, bei denen zwischen den Mitgliedern vermittelt werden kann.

Expertise vernetzen

Innerhalb der Parkourszene gibt es eine ungeheure Expertise für alle Belange des Parkoursportes. Sei es die ausgearbeitete Lizenz für Parkourtrainer oder die voll dokumentierte methodische Reihe für das Erlernen einer Parkourübung, pädagogische Konzepte, philosophische Abhandlungen. Als Dachverband wollen wir die vorhandene Expertise im Parkoursport bündeln und in die Breite bringen. Das kann für einzelne Übungen über ein gemeinsames Wiki geschehen, über einen Workshop-Kalender oder über speziell organisierte Events laufen, bei denen auch Sportler aus anderen Bereichen eingeladen werden, um ihre Sicht auf bestimmte Übungen abzugeben. Die Trainerlizenzen können - und sollten - der Verband als Fachverband für Parkour auch offiziell anerkennen und zu Fachlizenzen B und A weiterentwickeln, welche fördermittelfähig gegenüber dem DOSB sind.

Fördermittel beantragen

Wie bereits erwähnt ist ein höheres Ziel eine vollwertige Mitgliederschaft im DOSB als eine anerkannte und vor allem eigenständige Sportart. Momentan trifft man dort noch auf einige formelle Hürden (Mitgliederzahl, Dachverbände der einzelnen Bundesländer, bestehende Wettkampfsysteme, etc.) jedoch wird bereits an allem durch die weltweite Community gearbeitet. Ursprünglich identifizierte sich Parkour beispielsweise als eine norm- und wettkampffreie Sportart. In den letzten Jahren änderte sich das vor allem durch Social Media und Sponsoren wie Red Bull. Die lokale Szene akzeptierte diese Formen des Wettkampfes recht schnell. Eine Mitgliederschaft im DOSB und somit auch im IOC hätte für die Entwicklung der Sportart einige attraktive Vorteile. Fördermittel bedeuten Fortschritt. Die gezielte Errichtung von Trainingshallen und Stützpunkten für die Leistungsentwicklung kann die Grenzen und Möglichkeiten der Sportart besser ausloten als die momentane Situation. Einige unserer Mitglieder trainieren in Trainingshallen der Turnerschaft. Das Umfeld und Training dort ist jedoch nicht maßgeschneidert auf die Bedürfnisse der Parkour Athleten. Einige private Investoren haben bereits Parkour Trainingshallen errichtet. Das Training dort ist jedoch meist kommerziell da Eintrittsgelder wie in Boulder- oder Kletterhallen für Umsatz sorgen und die Unternehmer am Leben erhalten müssen. Trainingshallen, welche mit Hilfe der Länder oder des Bundes, Fördergelder und Mitgliedsbeiträgen errichtet würden, wären eine weitaus attraktivere Möglichkeit den Sport zu entwickeln und somit noch mehr mediales Interesse zu erwecken, was im Umkehrschluss wieder für mehr Fördermittel sorgen würde. Auch wenn dies ein eher langfristiges Ziel darstellt, gehört es zu unserer Vision.

Bottom-Up

Parkour ist vor allem eins - eine freie Sportart. Die Gestaltung und Entwicklung geschieht von Beginn an durch die Kreativität und Vielfalt der Traceure selbst. Es ist unmöglich den Sport ein bestehendes Gebilde zu drängen welches nicht einzig und allein für den Sport agiert. Die aktuelle Einverleibung des Sports durch die FIG wird weltweit zwiegespalten aufgegriffen. Die mediale Aufmerksamkeit der Sportart trägt zu dieser Entwicklung bei, da öffentliches Interesse auch gleichzeitig finanzielle Möglichkeiten mit sich bringt. Der Verband möchte jedoch, dass die Szene in Deutschland selbst bestimmen kann, wie und in welche Richtung sich die Sportart entwickeln soll. Die Strukturen dafür sollen durch und gemeinsam mit allen freiwilligen Mitgliedern der Szene erschaffen werden.

Ehrenamt stärken

Jeder offizielle Verband lebt davon, dass er von festangestellten Personen gestützt wird. So gibt es beispielsweise Vereine und Verbände, die neben den vertretungsberechtigten Vorständen Geschäftsführer eingestellt haben, um den Sportbetrieb zu managen. Ab einer gewissen Größe geht das auch gar nicht anders. Wir möchten engagierten Personen die Möglichkeit geben, im Verband zu arbeiten, in dem wichtige Aufgabenfelder übernommen werden, die ehrenamtlich nicht mehr zu stemmen sind. Das ist jedoch ein langer Weg. Viele Verbände existieren schon mehrere Jahrzehnte und haben die nötigen Mittel und Mitglieder dafür. Ein Parkourverband muss erst einmal durch begeisterte Traceure erschaffen und geführte werden. Eine erfolgreiche Führung spricht sich schnell herum. Im besten Fall sehen andere Gruppierungen und juristische Personen dann Vorteile einer Mitgliedschaft im Verband, was wiederum für mehr Aufmerksamkeit auf Bundesebene sorgen wird.